Auch in der Schweiz verlagert sich die Immobilienfinanzierung ins Internet. Und im Netz gelten die Spielregeln des Silicon Valley: Im Vorteil ist, wer den grössten Marktplatz betreibt. Am Freitag hat die UBS eine Plattform lanciert, die ihr diese führende Stelle sichern soll: «key4».

Ab dem Herbst sollen Kunden dort innert wenigen Minuten neue Hypotheken abschliessen können, und zwar von verschiedenen Anbietern, darunter die UBS selbst.

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Die Finanzierung lässt sich auf verschiedene Anbieter aufteilen. Die Bank tritt also in erster Linie als Vermittlerin auf. Die Plattform steht auch Pensionskassen, anderen Banken und Fonds für die Kreditvergabe offen. Dies ist für die UBS interessant, da sie dadurch Kommissionen erhält.

Kein Neuland für die UBS

Für die UBS ist dieses Geschäftsmodell nicht neu: Ende 2016 lancierte sie bereits eine Plattform für Hypotheken namens Atrium. Dort vermittelt sie allerdings nur Kredite für Renditeliegenschaften.

Das neue Angebot richtet sich nun an die Zehntausenden von Hauskäufern und Wohnungsbesitzerinnen im Land. Mittelfristig sollen über Atrium und key4 zusammen jährlich Hypotheken im Volumen von 5 bis 10 Milliarden Franken fliessen – dieses Volumen würde die UBS die Spitzenposition bei der Immobilienfinanzierung sichern.

key4 richtet sich insbesondere an eine junge, mobile-erprobte Kundschaft. Die Plattform ist fürs Handy oder Tablet entwickelt, um die Finanzierung aufzugleisen, reichen wenige Minuten.

In einem zweiten Schritt will die Bank das Angebot ausbauen. key4 soll führender Marktplatz für alle möglichen Services rund ums Wohnen werden. Dafür will die UBS Partner ausserhalb der Finanzwelt gewinnen. Zwei Namen sind schon bekannt: Der Immobiliendienstleister Wüest Partner und das Immobilienportal Homegate sind mit an Bord.

Raiffeisen hat ähnliche Pläne

Mit ihren ambitionierten Plänen ist die UBS allerdings nicht alleine: Auch Raiffeisen will sich ein grosses Stück vom Onlinegeschäft mit den Hausbesitzern sichern. Die Genossenschaftsbank spannt dafür mit dem Versicherer Mobiliar zusammen, wie am Mittwoch bekannt wurde. Zu den Konkurrenten mit ähnlichen Vorhaben zählen auch die Postfinance mit ihrer App Valuu, die Glarner Kantonalbank mit ihrem Hypomat sowie Moneypark.

(mbü)